
… und auch meine Zuversicht dieses Projekt doch weiterführen zu können ist wieder größer geworden.
Aber zuerst zum Windrad. Auf der Grenze von Freiamt zu Gutach wird die sechste Windkraftanlage gebaut (Leistung 3 Megawatt). Bereits im Jahr 2012 speiste Freiamt 10 Millionen Kilowattstunden regerativ erzeugten Strom mehr ins Stromnetz ein als die Bürger und Betriebe verbrauchten. Es war sehr beeindruckend dabei zu sein wie ein fast 50 Meter langer und 16 Tonnen schweres Rotorblatt von Elzach aus, vorbei an Häusern und durch den Wald den Berg hinauf gesteuert wurde.
Seit der Gründung des Vereins zur Förderung der Windenergie in Freiamt in 1997 ist viel entstanden. Freiamt hat sein Ausbauziel schon mehr oder weniger erreicht. Neben den bald sechs Windkraftanlagen und über 300 Photovoltaik-Anlagen nutzen die Freiämter auch Solarthermie, Biogas, Erdwärme und Wasserkraft. Der wesentliche Erfolgsfaktor, neben der geeigneten geografischen Lage und den vielen Sonnenstunden, sind vor allem die Menschen aus Freiamt, die die Entwicklung selbst voran getrieben und finanziert haben.
Mehr über Freiamt erfahrt ihr in den Interviews mit
Hannelore Reinbold-Mench (Bürgermeisterin von Freiamt)
Ernst Leimer (Verein zur Förderung der Windenergie in Freiamt e.V.)
Inge Reinbold (Bioenergie Reinbold)
Die Menschen in Freiamt haben zur richtigen Zeit gehandelt. Mit der neuen Fassung des EEG wird es schwieriger werden das gute Beispiel anderen Orts nachzuahmen.
Vor allem aber braucht es Menschen mit einer zupackenden Mentalität, wie hier in Freiamt, die einfach sagen „Das können wir selber!“ und auch bei Rückschlägen weitermachen. Für die Fläche, auf der jetzt das Windrad gebaut wird, wurden Pläne für Windräder von der zuständigen Behörde in 2004 bereits abgelehnt. Erst nach dem Regierungswechsel in Stuttgart bekam der Standort die Zustimmung der Behörde und damit eine neue Chance.
Auf eine neue Chance hoffe auch ich gerade. Nach dem durchwachsenen Start meines Projekts mit Knieverletzung und verschiedenen Verzögerungen hoffe ich nun auf ein Twike. Diese eindrucksvollen kleine Elektrofahrzeuge faszinieren mich, und das nicht erst seit ich am 12.April bei der Flüster-Demo (einer Art Autokorso von Elektrofahrzeugen in Freiburg) im Twike von Johannes Büttner mitfahren durfte. Also drückt mir die Daumen, dass ich die Tour mit einem Twike fortsetzen kann. Sonst bleibt mir nur die Alternative das Fahrrad für längere Strecken im Zug zu transportieren, da mein linkes Knie immer noch bei stärkerer Belastung Ärger macht. Vor allem aber könnte ich mit einem Twike das Thema Elektromobilität selber ausprobieren. Die Energiewende geht ja nicht nur Leute an, die gerne Fahrrad fahren, sondern alle.
