Weiter geht’s! Teil 2

Spaziergang gegen Abbaggerung
“Spaziergang gegen Abbaggerung” am 27.4.2014 von Schleife und Mulkwitz nach Rohne

Statt während der Reise immer gleich zeitnah zu berichten, habe ich entschieden alles erst nach meiner Rückkehr online zu stellen. Ich wollte an jedem neuen Ort wirklich da sein und nicht mit dem Kopf noch an einem anderen Ort.

Jetzt ist die Tour zu Ende. Dieser Blogbeitrag ist ein Wiedereinstieg in das, was ich in den letzten Wochen erlebt habe, in der Lausitz, in Berlin und auf der Insel Pellworm, und was ich in den nächsten Wochen nach und nach veröffentlichen werde.

Als ich damit begann meine Fahrradtour zum Thema Energiewende zu planen, wollte ich zuerst möglichst viele Orte besuchen, die schon sehr erfolgreich erneuerbare Energien nutzen. Ich wollte viele Positivbeispiele sammeln. Viele Beispiele wollte ich zeigen um darzustellen, dass es längst mehr als einige Leuchtturmprojekte sind. Doch um mein Projekt in einem realisierbaren Rahmen zu halten, habe ich meine Tour deutlich gekürzt. Ich kann in diesem Projekt leider nur wenige Beispiele und Aspekte zeigen. Reportagen über positive Beispiele sehe und lese ich persönlich lieber als solche, die den Zuschauer entmutigt über das übergroßen Problem zurück lassen. Doch die aktuellen Rückschritte in der Entwicklungen der Energiewende wegzulassen wäre auch nicht richtig.

Kühltürme des Kraftwerks Jänschwalde
Kühltürme des Kraftwerks Jänschwalde

Daher war es mir sehr wichtig in die Lausitz zu fahren und die Problematik kennenzulernen, vor der die Menschen dort stehen. In den strukturschwachen Landkreisen um die Tagebaugebiete Nochten, Welzow und Jänschwalde sichert der Abbau der Braunkohle und deren Verstromung viele Arbeitsplätze. Die Firma Vattenfall und die Regierungen in Sachsen und Brandenburg wollen neue Tagebauflächen genehmigen um die Kohleförderung noch für weitere Jahrzehnte zu sichern. In den letzten Jahren waren diese Pläne außerhalb der betroffenen Gebiete kaum im Bewusstsein der Menschen. Doch so langsam erfährt eine immer größere Öffentlichkeit in Deutschland und international davon, dass trotz der Energiewende immer noch Menschen ihre Dörfer verlassen sollen weil ihre Gegend für den Braunkohleabbau zerstört werden soll. Es geht um Rohne, Mulkwitz, Mühlrose, Klein-Trebendorf, Teile des Ortes Schleife, Teile von Welzow, Proschim, Lindenfeld, Grabko, Kerkwitz und Atterwasch. Betroffen sind über 3000 Menschen.

Zum Einstieg in das Thema habe ich ein Interview mit René Schuster von der Grünen Liga Umweltgruppe Cottbus geführt.